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Kito Nedo “Schaut sich in Berlins Galerien um"
21.11.2019
Alisa Yoffe hat einen Weg gefunden, jederzeit und überall zu malen. Auf ihrem iPhone produziert sie zunächst mit ihren Fingern digitale Schwarz- Weiß-Zeichnungen. Später dann übertr.gt die 1987 in der usbekischen Hauptstadt Taschkent geborene Künstlerin ihre reduzierten Motive mit schwarzer Farbe auf große, über zwei Meter hohe und mehr als ein Meter breite Papierbögen. Das satte Schwarz der Vinylfarbe saugt sich regelrecht in das Papier hinein. Es geht um Schnelligkeit, das Springen zwischen den Medien, die Techniken der Selbstvermarktung als Künstlerin und den hektischen Rhythmus der Großstadt. „Zeichnen ist wie tanzen“ sagt Yoffe, die in Moskau lebt und ihre Bilder derzeit im Aperto Raum in den Sophie-Gips-Höfen zeigt. Auf dem Fußboden liegen die Ausgaben einer von ihr gestalteten Zeitung in schöner Unordnung herum. Der White Cube wirkt ganz unsakral (bis 19. 1., Fr. + Sa. 12–19, Sophienstr. 21).